
Eisenzentrum
Der Schlüssel zu neuer Vitalität
Eisenzentrum
Wenn dem Körper die Kraft fehlt
Eisenmangel bleibt oft lange unbemerkt – dabei ist Eisen an über 180 Körperfunktionen beteiligt. In unserem Eisenzentrum liegt der Fokus auf einer präzisen Diagnostik und individuell abgestimmten Therapie. Symptome wie Erschöpfung, Konzentrationsstörungen, depressive Verstimmungen, Kopfschmerzen, Verspannungen oder Schlafprobleme können mit einem unentdeckten Mangel zusammenhängen. Eine gezielte Abklärung schafft Klarheit und ermöglicht eine Behandlung, die spürbar entlastet und Ihre Lebensqualität verbessert.
Depressive Verstimmungen?
Kopfschmerzen?
Konzentrationsstörungen?
Schlafstörungen?
Nackenverspannungen?
Erschöpfung?
Was ist Eisenmangel?
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Weltweit sind laut WHO rund 3 Milliarden Menschen von Eisenmangel betroffen. Das entspricht etwa 40 Prozent der Weltbevölkerung. Auch in der Schweiz ist Eisenmangel weit verbreitet. 88 Prozent der Betroffenen befinden sich im Frühstadium des sogenannten Eisenmangelsyndroms.
Besonders häufig betroffen sind Frauen im Menstruationsalter mit durchschnittlich 430 Menstruationen im Laufe des Lebens, ebenso Kinder, ältere Menschen und Leistungssportlerinnen und -sportler. Dennoch wird Eisenmangel in der medizinischen Praxis oft erst erkannt, wenn bereits eine Anämie, also eine Blutarmut, vorliegt. Dabei treten erste Beschwerden wie Erschöpfung, Konzentrationsstörungen oder Schlafprobleme häufig schon früher auf.
Diese Fehleinschätzung führt dazu, dass Betroffene mit typischen Symptomen über längere Zeit fehlinterpretiert oder unzureichend behandelt werden.
Die SIHO zeigt in ihren Studien, dass Eiseninfusionen bei Patientinnen und Patienten mit Eisenmangel wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich sind. Damit erfüllen sie die WZW-Kriterien der Schweizer Krankenkassen. In spezialisierten Eisenzentren liegt der Fokus auf einer sicheren, gut verträglichen und individuell abgestimmten Behandlung. Ziel ist es, die Eisenreserven schonend und nachhaltig zu stabilisieren.
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Müdigkeit / Erschöpfung
Konzentrationsstörung
Depressive Verstimmungen
Schlafstörungen
Nackenverspannungen
Kopfweh
Haarausfall
Nagelbrüchigkeit
Schwindel
Unruhige Beine = Restless legs
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Im Körper eines erwachsenen Menschen befinden sich etwa 4 bis 5 Gramm Eisen. Dieses Eisen wird über die Nahrung aufgenommen. Der Körper kann es nicht selbst bilden. Sinkt die Eisenmenge, etwa durch erhöhten Bedarf oder unzureichende Zufuhr, entwickelt sich schrittweise ein Mangel. Dabei folgt der Körper einem biologisch festgelegten Ablauf.
Bei einem ausgewogenen Eisenhaushalt befinden sich rund 20 Prozent des Eisens in den Speichern, zum Beispiel in der Leber. Etwa 70 Prozent werden für die Blutbildung benötigt. Die restlichen 10 Prozent sind für verschiedene eisenabhängige Körperfunktionen vorgesehen. Kommt es zu einem Mangel, greift der Körper zunächst auf die Eisenspeicher zurück. Dadurch sinkt der Ferritin-Wert. Zu diesem Zeitpunkt liegt ein Eisenmangel ohne Anämie vor.
Erst in einem zweiten Schritt wird das sogenannte Funktionseisen knapp. Nun können eisenabhängige Prozesse im Körper nicht mehr im gewohnten Umfang ablaufen. Erste Beschwerden treten auf – das Eisenmangelsyndrom entwickelt sich.
Wird auch in diesem Stadium keine Behandlung eingeleitet, beginnt schließlich das für die Blutbildung benötigte Eisen zu fehlen. Die Folge ist eine Eisenmangelanämie.
In der Schweiz weisen nur etwa 12 Prozent der Menschen mit Eisenmangel eine tatsächliche Anämie auf. 88 Prozent leiden am Frühstadium, dem Eisenmangelsyndrom (IDS).
Das Eisenmangelsyndrom wurde erstmals 1957 an der Universität Innsbruck beschrieben und 1971 an der Universität Berlin bestätigt. Im Jahr 1998 machte der Basler Hausarzt Dr. med. Beat Schaub das Syndrom für die Schweiz erneut bekannt.
Zu den Risikogruppen gehören Kinder im Wachstum, Frauen im Menstruationsalter, Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit hoher körperlicher Belastung, wie zum Beispiel Leistungssportlerinnen und -sportler.
Wie funktioniert Blutbildung?
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Die Blutbildung ist eine der wichtigsten Körperfunktionen, die auf eine ausreichende Eisenversorgung angewiesen ist. Dabei entsteht Hämoglobin (Hb), ein eisenhaltiges Eiweiss, das Sauerstoff binden und über die Blutbahnen zu den Zellen transportieren kann. Der Hämoglobinwert im Blut wird in Gramm pro Deziliter (g/dl) gemessen.
Für eine gesunde Sauerstoffversorgung benötigt eine Frau mindestens 12 g/dl, ein Mann 14 g/dl Hämoglobin. Warum Männer einen höheren Bedarf an Sauerstoffträgern haben, ist bislang nicht abschließend geklärt.
Ein Ferritinwert von 10 ng/ml reicht in der Regel aus, um einen Hb-Wert von 12 g/dl zu erreichen – auch wenn bei diesem Wert bereits funktionelle Symptome eines Eisenmangels auftreten können. Frauen im Menstruationsalter liegen häufig im Bereich zwischen 10 und 50 ng/ml.
Viele Menschen fühlen sich jedoch erst bei Ferritinwerten zwischen 100 und 200 ng/ml wirklich wohl. In diesem Bereich treten erfahrungsgemäß kaum noch Eisenmangelsymptome auf – weder bei Frauen, noch bei Männern oder Kindern.
Neben der Blutbildung sind mehr als 180 weitere Körperfunktionen auf ausreichend Funktionseisen angewiesen. Bei einem beginnenden Mangel werden diese Prozesse schon vor dem Auftreten einer Anämie verlangsamt oder eingeschränkt.
Das sogenannte Funktionseisen lässt sich im Blut nicht direkt messen. Im Gegensatz dazu können das Speichereisen (Ferritin) und das Hämeisen im Hämoglobin labordiagnostisch bestimmt werden.
Andere Eisenfunktionen
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Zusammenhänge, die in der Schweiz wiedererkannt wurden (Auswahl):
Energieproduktion
Diagnosen wie Burnout oder Chronic Fatigue Syndrome sollten kritisch hinterfragt werden. Bei vielen Betroffenen verbirgt sich ein bislang unerkannter Eisenmangel als mögliche Ursache für die Erschöpfung.Früherkennung lohnt sich
Je länger ein Eisenmangel besteht, desto langwieriger gestaltet sich die Erholung, selbst nach erfolgter Eisengabe. Eine frühzeitige Diagnose kann den Heilungsverlauf deutlich verkürzen.Hormonbildung
Eisen ist an der Bildung wichtiger Neurotransmitter beteiligt. Dazu gehören Serotonin (oft als „Glückshormon“ bezeichnet), Dopamin (wichtig für Motivation und Konzentration) und Melatonin (reguliert den Schlaf-Wach-Rhythmus).Immunsystem
Für ein stabiles Immunsystem sind nicht nur Vitamine entscheidend. Auch bestimmte Spurenelemente, darunter Eisen, sind unerlässlich für eine optimale Immunfunktion.Grundsubstanz von Haut, Haaren und Nägeln
Haarwurzeln und Nagelbetten benötigen eine gute Nährstoffversorgung. Bei Eisenmangel kann es zu diffusem Haarausfall kommen. Auch brüchige Nägel können ein Hinweis auf eine unzureichende Eisenversorgung der Nagelmatrix sein.Häufig betroffen sind zudem Haut und Schleimhäute. Typische Anzeichen sind Einrisse an den Mundwinkeln oder an den Fingernägeln.
Berechnung der Eisentherapie
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Je nach Ausprägung der Beschwerden und nach genauer Indikationsstellung erfolgt die Eiseninfusion individuell dosiert. Dabei wird zwischen einer Aufsättigungs- und einer anschliessenden Erhaltungstherapie unterschieden. Unser ärztliches Eisenzentrum nutzt dafür die etablierte Internetplattform Health Banking, die Gesundheitsdatenbank von Dr. med. Beat Schaub (Binningen, BL). Wir sind zudem Mitglied der SIHO – Swiss Iron Health Organisation.
Im Health Banking wird zunächst die individuelle Eisenmenge für die Aufsättigung berechnet. Dafür werden sechs Parameter herangezogen:
Laborwerte: Ferritin, Transferrin und lösliche Transferrin-Rezeptoren.
Die Transferrinsättigung eignet sich nicht als zuverlässiger Messwert, da sie starken Schwankungen unterliegt.Weitere Parameter: Körpergewicht und das individuelle Menstruationsverhalten. Für die Berechnung wird unter anderem der Menstruationszyklus (z. B. alle 28 Tage) sowie die Dauer der Blutung berücksichtigt.
Die Normwerte für Ferritin im Blut sind derzeit noch nicht einheitlich standardisiert und können von Labor zu Labor variieren. Die aktuell modernste Methode zur Bestimmung basiert auf dem WHO-Standard III nach Beckmann, der Referenzwerte von 50 bis 300 ng/ml definiert.
Bei Erwachsenen streben wir einen Zielwert von etwa 200 ng/ml an, um die Eisenspeicher ausreichend aufzufüllen.
Bei Kindern liegt der Zielwert bei rund 120 ng/ml. Besonders Kinder mit ADHS können von einer stabilen Eisenversorgung profitieren.Da die Normbereiche unterschiedlich interpretiert werden, werden viele Patientinnen und Patienten mit Eisenmangel oft nicht oder nur unzureichend ernst genommen. Auch die Berechnung der notwendigen Eisenmenge ist mit der nach wie vor verbreiteten Ganzoni-Formel ungenau. Diese Methode stammt aus dem Jahr 1968, wurde für Eisenmangel mit Anämie entwickelt und berücksichtigt lediglich zwei Parameter. Für Eisenmangel ohne Anämie ist sie nicht geeignet.
Auch die Plattform www.iron.medline.ch, die nur Ärztinnen und Ärzten zugänglich ist, arbeitet ausschliesslich mit Hb- und Ferritinwerten. Das führt zu ungenauen Ergebnissen.
Aus diesem Grund verwenden wir die SIHO-Gesundheitsdatenbank Health Banking, um eine möglichst präzise Berechnung der Eisenmenge zu gewährleisten.
Bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit einer Neigung zu allergischen Reaktionen bevorzugen wir das Eisenpräparat Venofer (Eisensaccharose) gegenüber Ferinject (Eisencarboxymaltose).
Aufsättigungstherapie
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Aufgrund der vorliegenden Symptome und von Blutwerten muss zuerst die notwendige Eisendosis individuell berechnet werden. Dazu sind das Hämoglobin, Ferritin, Transferrin und die löslichen Transferrinrezeptoren aus dem Blut im Labor zu bestimmen.
Nach der Dosisberechnung muss festgelegt werden, welches Eisenpräparat sich für jeden Patienten am besten bewährt. Dabei müssen Erfolgsquoten, Risiken, Kosten und die Wünsche der Patienten gegeneinander abgewogen werden.
Die SIHO empfiehlt bei Patienten mit einem Eisenmangelsyndrom Einzeldosen zu 200 mg Eisensaccharose = (Venofer). Bei Patienten mit einer Eisenmangelanämie sind Hochdosen von 500 mg Eisencarboxymaltose = (Ferinject) möglich.
Behandlungen mit 200 mg Eisensaccharose pro Infusion verdünnt in 100 ml NaCl während 30 Minuten.
Nach Möglichkeit werden ein bis zwei Infusionen pro Woche bis zum Erreichen der berechneten Gesamtdosis verabreicht. Erste Therapiekontrolle zwei Wochen nach der letzten Infusion.
Behandlungen mit 500 mg Ferinject pro Infusion verdünnt in 100 ml NaCl während 30 Minuten.
Eine Infusion pro Woche bis zum Erreichen der berechneten Gesamtdosis. Erste Therapiekontrolle drei Wochen nach der letzten Infusion.
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Einige Gründe könnten dafürsprechen.
Das Schweizer Heilmittelinstitut Swissmedic warnt vor Eisen-Hochdosen, weil signifikant mehr Nebenwirkungen gemeldet wurden.
Die Swiss Iron Health Organisation SIHO führt eine Qualitätskontrolle der Behandlungen in den Ärztlichen Eisenzentren durch. Es hat sich gezeigt, dass die Nebenwirkungsrate von der Dosis abhängt. Während nach moderaten Dosierungen von 200 mg Venofer nur bei 1.2% der Patienten Nebenwirkungen auftraten, waren es nach Hoch-Dosierungen von Ferinject signifikant mehr, nämlich 3.4%.
Erhaltungstherapie
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Insbesondere Frauen und Kinder leiden an Eisenmangel. Wer sich nach einer erfolgreichen Behandlung gesund fühlt, muss dennoch damit rechnen, einen Rückfall zu erleiden. Weshalb die Natur dies zulässt, ist eine offene Frage.
Immerhin verlieren die Frauen im Menstruationsalter alle vier Wochen Eisen durch die Regelblutung, während Kinder gegenüber Erwachsenen einen Mehrbedarf aufweisen wegen des Wachstums.
Aus diesem Grund sind nach einer Behandlung zwei Nachkontrollen notwendig. Dadurch gelingt es gemäss SIHO, die jährlich notwendige Menge an Eisen zu berechnen, die erforderlich ist, um einen Rückfall in die Mangelsymptome zu vermeiden.
Wer auf die Nachkontrollen verzichtet, läuft Gefahr, schleichend wieder ein Eisenmangelsyndrom oder gar eine Eisenmangelanämie zu entwickeln, wobei dann zuerst wieder eine erneute Aufsättigungstherapie durchgeführt werden muss
Medikamente
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Für intravenöse Eisenbehandlungen stehen in der Schweiz zwei Präparate zur Verfügung: Venofer und Ferinject.
Die Swiss Iron Health Organisation empfiehlt bei Patientinnen mit einem Eisenmangelsyndrom 200 mg Eisensaccharose (= Venofer) pro Infusion, bis zum Erreichen der individuell berechneten Gesamtdosis.
Bei Patientinnen mit einer Eisenmangelanämie steht die höher dosierbare Eisencarboxymaltose (= Ferinject) zur Verfügung. Diese kann bis 1000 mg pro Infusion dosiert werden.
Sicherheit von hochdosierten Eisenpräparaten:
Die Schweizer Zulassungsbehörde Swissmedic sowie die Swiss Iron Health Organisation SIHO haben aufgrund von Rückmeldungen eindeutig feststellen können, dass das Risiko bei Hochdosen von Ferinject signifikant höher liegt als bei Venofer. "Pflanzliche" Eisenpräparate (z.B. Floradix) und Eisentabletten werden nur zu ca. 10% im Darm resorbiert.